Essen ist in der Schwangerschaft ein wichtiges Thema. „Was sollte ich zu mir nehmen? Wie viel sollte ich essen?“, das sind Fragen, die die meisten Schwangeren beschäftigen.
Etwa zehn bis zwölf Kilogramm an Gewicht werden etwa für das Wachstum von Kind, Gebärmutter, Brust und Flüssigkeiten gerechnet.
Die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft sollte individuell vom Ausgangsgewicht abhängig gemacht werden. Untergewichtige Frauen dürfen gerne mehr essen, Übergewichtige sollten auf ihr Gewicht achten und eventuell sogar weniger zunehmen als die zehn bis zwölf Kilogramm. Bei einem normalen Ausgangsgewicht sollte man allerdings kein Problem aus einem Kilo zu viel machen, meint die langjährige Hebamme Iris Edenhofer.
Wenn man sich wohlfühlt und keine Hinweise auf bestehende oder beginnende Störungen bei Mutter oder Kind vorliegen, sollte man sich normal ernähren und die Schwangerschaft durchaus genießen. Abnehmen ist absolut verboten. Man sollte lieber auf eine bewusstere Ernährung achten. Spätestens beim Stillen werden die Pfunde nur so purzeln.
In der Schwangerschaft sollte man mindestens drei, mit fortschreitender Schwangerschaft idealerweise fünf kleinere Mahlzeiten am Tag zu sich nehmen.
Der Anteil der Frauen mit Schwangerschaftsdiabetes ist in den letzten Jahren massiv gestiegen. Man sollte daher möglichst auf gute, kontrollierte Lebensmittel achten. Gerade bei Obst und Gemüse ist es gut, auf die Herkunft zu achten. Wenn möglich sollte man Produkte kaufen, bei denen man nachvollziehen kann, wie sie gezogen wurden, da durch die extensive Landwirtschaft oft viele Vitamine und Mineralstoffe verloren gehen. Wichtig vor dem Verzehr von Obst und Gemüse ist auch: immer gut waschen!
Auch die Aufnahme von Eisen ist wichtig. Deswegen wird mindestens zweimal wöchentlich Fisch oder Fleisch empfohlen. Fisch liefert zudem noch das ebenfalls sehr wichtige Jod. Auf die tägliche Ration Butter müssen Schwangere nicht verzichten, denn viele Vitamine werden erst durch den Fettgehalt in der Nahrung aufgeschlossen. Außerdem sollte man kalt gepresste Pflanzenöle verwenden. Diese sind reich an Vitaminen und ungesättigten Fettsäuren. Auch Eier sind im richtigen Maße zu empfehlen, denn sie liefern Eiweiß, viele Proteine und Vitamin D. Milch enthält zudem noch weitere wichtige Stoffe wie z.B. Kalzium. Bei einer Milch-Unverträglichkeit sollte man versuchen, den Bedarf möglichst mit anderen Lebensmitteln zu decken. Eventuell sind auch für Schwangere geeignete Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung hilfreich.
Kohlenhydrate sind die wichtigsten Energiespender, daher sollte man z.B. lieber Vollkornmehl als Weißmehlprodukte verwenden. Auch Ballaststoffe sind wichtig, diese sind z.B. in Müsli und Haferflocken zu finden. Beim Süßen sollte man möglichst auf weißen Zucker verzichten. Alternativen können z.B. Honig oder brauner Rohrzucker sein.
Vegetarier und Veganer müssen auch in der Schwangerschaft nicht mit ihren Essgewohnheiten brechen. Allerdings sollten sie versuchen, entsprechende Stoffe über andere Lebensmittel zu sich zu nehmen oder bei Bedarf durch Nahrungsergänzungsmittel für Schwangere zu decken.
Mehr zum Thema erfahren Sie unter http://www.liebehebamme.de/thema/ernahrung/. Weitere Tipps und Antworten auf viele brennende Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und die Zeit danach gibt Hebamme Iris Edenhofer im Internet auf www.LiebeHebamme.de und auf den DVDs „Rund um den Bauch – 40 Wochen bis zum Babyglück“ und „Schön, dass du da bist – Die spannende Zeit nach der Geburt“.