Der Natur auf die Sprünge helfen: Schwanger dank Hormonbehandlungen

Ein positiver Schwangerschaftstest
Foto: Ein positiver Schwangerschaftstest. | (CC BY-SA 2.0) von Flickr-User tobstone

Rund 15 bis 20 Prozent der deutschen Paare warten noch. Sie wünschen sich ein Kind, werden aber Monat um Monat enttäuscht, wenn der Schwangerschaftstest wieder negativ ist. Doch die moderne Medizin kann vielen Paaren helfen, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Zum Beispiel durch Hormonbehandlungen.

Wann ins Kinderwunschzentrum?

Die meisten Paare wollen der Natur eine Chance geben, bevor sie den Schritt ins Kinderwunschzentrum wagen. Vier Jahre verstreichen im Schnitt, bis sie einen Experten zu Rate ziehen. Da die Behandlungen meist aufwendig und kostspielig sind, macht es durchaus Sinn, es zunächst auf natürlichem Wege zu versuchen.

Sind die Paare allerdings schon älter, läuft ihnen sprichwörtlich die Zeit davon. Schließlich nimmt die Fruchtbarkeit mit dem Alter ab. So hat eine 20-Jährige mehr als doppelt so hohe Chancen schwanger zu werden wie eine 40-järige Frau. Deshalb raten Experten älteren Paaren, sich schon nach einem halben Jahr beim Frauenarzt oder Reproduktionsmediziner vorzustellen.

Welche PatientInnen erhalten Hormonbehandlungen?

Reproduktionsmedizinern steht eine ganze Bandbreite verschiedenster Verfahren zur Verfügung, um Ei- und Samenzelle zusammenzubringen. In den meisten Fällen entscheiden sie sich schließlich, eine Hormonbehandlung durchzuführen.

Viele Frauen leiden unter Zyklusproblemen. Sie haben einen unregelmäßigen oder gar keinen Eisprung und damit geringere Chancen, schwanger zu werden. Schließlich kann die Eizelle nur kurz nach dem Eisprung befruchtet werden. Hier kommen Hormone ins Spiel: Sie lösen den Eisprung gezielt aus, damit Paare die fruchtbaren Tage nutzen können.

Diese Methode wird aber auch eingesetzt, um Frauen mit Hormonstörungen wie PCO-Syndrom oder Gelbkörperschwäche zu helfen. Auch Männer können mit Hormonen behandelt werden, zum Beispiel, um die Qualität der Spermien zu verbessern.

Wie läuft die Behandlung ab?

Die meisten Frauen nehmen zunächst Hormontabletten (bekannt als „Clomifen“), um die Eizellenreifung zu unterstützen. Dann lösen sie den Eisprung mit einer Spritze aus, um nun das Zeitfenster von 24 Stunden nutzen zu können. Frauen, die aufgrund der Nebenwirkungen auf Clomifen verzichten möchten, können auf sogenannte Gonadotropine zurückgreifen. Diese Botenstoffe sind eine gute Alternative, denn sie haben keinerlei Nebenwirkungen.

Über Chancen & Risiken

Sind die Hormongaben zu hoch, können unangenehme Nebenwirkungen auftreten. Das sogenannte Überstimulationssyndrom macht sich u. a. durch Kopfschmerzen, Hitzewallungen und Übelkeit bemerkbar. Ärzte versuchen zwar, die Hormondosis so weit wie möglich zu reduzieren, doch manche Frauen leiden dennoch unter den Nebenwirkungen der Behandlung.

Rund 40 Prozent der behandelten Frauen werden schließlich schwanger. Doch leider können sich nicht genauso viele Frauen über ein Kind freuen, denn die Fehlgeburtenrate ist in Kinderwunschzentren recht hoch. Das liegt allerdings nicht an den Behandlungen, sondern am Alter der Patientinnen. Ältere Frauen haben generell ein höheres Risiko, eine Fehlgeburt zu erleiden.

Meist schlägt die Hormonstimulation nicht sofort, sondern erst nach drei Behandlungszyklen an. Damit nimmt dieses Verfahren im Schnitt drei Monate Zeit in Anspruch. Bleibt der Erfolg aus, kombinieren Ärzte die Hormonbehandlung oftmals mit einer IVF oder einer Insemination, um eine Befruchtung in die Wege zu leiten.

Die Informationen stammen aus der neuen Kinderwunsch-Broschüre (von jameda). Dort werden die verschiedenen reproduktionsmedizinischen Verfahren im Porträt dargestellt, aber auch die Möglichkeiten der Naturheilkunde beleuchtet. Vor allem Zyklusprobleme können auch mit speziellen Kräutern oder mit homöopathischen Mitteln behandelt werden.

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