Wer versucht schwanger zu werden, kann sich schnell von der Fülle an Informationen und Ratschlägen, um der Fruchtbarkeit auf die Sprünge zu helfen, überwältigt fühlen. Es fängt schon früh morgens an und zwar beim Kaffee. Studien zufolge kann Kaffee die Fruchtbarkeit beeinflussen, daher empfehlen zahlreiche Gesundheitsorganisationen den Kaffeegenuss bei Kinderwunsch auf eine Tasse pro Tag, also auf ca. 200 mg Koffein zu reduzieren. Das entspricht zum Beispiel in etwa einer Tasse Filterkaffee die ca. 160 mg Koffein enthält, oder einem Espresso Lungo mit ca. 180 mg Koffein.
Eine chinesische Studie der Huazhong-Universität, die in der Fachzeitschrift „Oncotarget“ veröffentlicht wurde, entdeckte jedoch in einer Studie mit Mäusen, dass Eizellen in jenen Tieren, die Koffein ausgesetzt waren, länger durchhielten und nach der Befruchtung mehr überlebensfähige Embryonen bildeten. Ob Koffein auch die Fruchtbarkeit bei Menschen erhöhen kann, wird sich in Zukunft in weiteren Studien zeigen.
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Tipps zur Vorbereitung
Soviel also zum Thema Kaffee, aber worauf sollte man sonst noch achten? Laut dem Bundeszentrum für Ernährung, wird Frauen, die versuchen schwanger zu werden, geraten schon mal mit der Einnahme von Folsäure anzufangen. Außerdem wird empfohlen, auf ein gesundes Gewicht zu achten, also sich bei Unter- oder Übergewicht soweit wie möglich an das jeweilige Normalgewicht anzunähern, ungesunde Gewohnheiten, wie zum Beispiel Rauchen abzulegen, eventuelle fehlende Impfungen nachzuholen und auch die Zahngesundheit zu überprüfen. Diese Tipps sollen günstige Bedingungen für einen Schwangerschaftsverlauf, sowie für die zukünftige Gesundheit von Mutter und Kind schaffen.
Davon abgesehen, gibt es auch einige Mythen zum Thema Fruchtbarkeit:
Kann man durch Ernährungsumstellung schneller schwanger werden?
Obwohl eine gesunde Ernährung wichtig ist und von Gesundheitsorganisationen sowohl vor, als auch in der Schwangerschaft empfohlen wird, ist es wissenschaftlich nicht bewiesen, dass dies die Chance schwanger zu werden erhöht. Laut Verbraucherzentrale steigt in der Schwangerschaft der Bedarf an bestimmten Nährstoffen. Es wird daher empfohlen, jeden Tag Nahrungsergänzungsmittel mit 400 µg Folsäure und 100-150 µg Jod einzunehmen. Auch der Bedarf an bestimmten Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen steigt, welcher durch eine ausgewogene Ernährung abgedeckt werden kann. Ausreichend Gemüse, Obst, Vollkornprodukte, fettarme Milch und Milchprodukte bzw. pflanzliche Alternativen, Meeresfische und fettarmes Fleisch oder Geflügel zu essen ist daher wichtig.
Kann Unter- oder Übergewicht sich auf die Fruchtbarkeit auswirken?
Auch wenn eine Ernährungsumstellung sich nicht unbedingt auf die Fruchtbarkeit auswirken muss, so hat das Gewicht doch einen Einfluss auf die Chance schwanger zu werden. Während bei extrem untergewichtigen Frauen die Regelblutung und somit der Zyklus ausbleiben können, so können stark übergewichtige Frauen männliche Hormone im Fettgewebe produzieren, was auch zu einem Ausfall von Eisprung und Regelblutung führen kann. Das eigene Gewicht kann sich also auf den Kinderwunsch auswirken.
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Kann Brokkoli die Fruchtbarkeit erhöhen?
Brokkoli unterstützt die Entgiftung des Körpers und enthält Glucosinolate, die wichtig für das Gleichgewicht zwischen den weiblichen Hormonen Östrogen und Progesteron sind, welche für einen regelmäßigen Zyklus verantwortlich sind. Davon abgesehen, enthält Brokkoli auch Antioxidantien und Folsäure, welche die Zellteilung und Neubildung von Zellen unterstützt. Somit ist Brokkoli zwar gut für die Gesundheit und sollte in einer gesunden Ernährung nicht fehlen, doch eine Verbesserung der Fruchtbarkeit ist wissenschaftlich nicht bewiesen.
Ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung ist eine gute Ausgangssituation, wenn man versucht schwanger zu werden. Und es geht auch nichts über die ein oder andere Auszeit zum Beispiel mit einem leckeren Espresso Lungo, denn die Kinder bringen dann bestimmt noch genug Action in den Alltag.