Sobald Kleinkinder anfangen Gegenstände zu greifen, ist Motorik Spielzeug eine willkommene Abwechslung, um die neu gewonnenen Fähigkeiten ausgiebig auszutesten. Doch das Spielzeug ist nicht nur für Kinder spannend – auch für Eltern ist es eine hervorragende Möglichkeit ihr Kind in der motorischen Entwicklung sinnvoll zu unterstützen. Der folgende Beitrag zeigt, warum und welches Motorik Spielzeug für die Entwicklung von Kindern empfehlenswert ist.
Die Entwicklung sinnstiftend unterstützen
Die Greiffähigkeit und die Feinkoordination der Hände gehören zu den wichtigsten Entwicklungsschritten bei Babys. Umso wichtiger ist es, Babys in dieser Entwicklung bestmöglich zu fördern. Kaum eine andere Spielzeugart ist hierfür besser geeignet, als sogenanntes Motorik Spielzeug. Das Prinzip dahinter ist klar: Babys und Kleinkinder sollten dabei lernen ihre Hände und Finger gezielt zu koordinieren und einzusetzen. Die Augen-Hand-Koordination wird dabei besonders gefordert.
Wie groß ist der Gegenstand, wie weit ist er entfernt, wie muss man ihn anfassen, um ihn fest zu greifen? Für alle diese Fragen muss das Gehirn des Babys eine passende Antwort finden. Der Lernprozess führt dazu, dass sich im Gehirn Synapsen verknüpfen und sich die Bewegungsabläufe nachhaltig im Gehirn verankern.
Steht der Nachwuchs beim nächsten Mal vor einer ähnlichen „Problemstellung“, können die erlernten Fähigkeiten abgerufen und verfeinert werden. Aus Elternperspektive gilt es dabei einiges zu beachten:
- Das Kind sollte selber üben und nicht zu viel Hilfestellung bekommen. Nur so lernt es ganze Bewegungsabläufe eigenständig durchzuführen.
- Fehler sind erlaubt. Aus Fehlern lernen lautet die Devise!
- Eltern sollten lediglich darauf achten, dass kleine Gegenstände nicht unbeaufsichtigt in die Kinderhände geraten. Hier wäre das Verschluckungsrisiko zu groß!
- Die Oberfläche von Holzteilen sollte sauber verarbeitet sein und keine zu starken Kanten aufweisen.
- Farben sollten auf Wasserbasis hergestellt, sowie speichel- und abriebfest Kinder nehmen potenzielle Schadstoffe in Farben nämlich nicht nur über die Schleimhäute im Mund, sondern auch über die Haut auf!
- Im Idealfall zeigt man seinem Kind Bewegungsabläufe vor, damit es die Handlung nachahmen
Abgesehen von diesen Punkten ist es auch wichtig, seinen Sprössling nach erfolgreichen Handlungen zu loben und dadurch positiv zu bestärken. Das motiviert die Kleinen und gibt Ihnen das nötige Selbstvertrauen für zukünftige Lernerfahrungen!
Welches Motorik Spielzeug eignet sich besonders gut zum Lernen?
Grundsätzlich ist es ganz egal mit welchem Spielzeug man die motorische Entwicklung von Babys unterstützt. Für die Grobkoordinantion der Hände reichen einfache Gegenstände, die das Kind greifen kann. Solange diese Gegenstände nicht zu groß oder gefährlich sind, ist das kein Problem.
Will man im weiteren Entwicklungsverlauf die Feinkoordination unterstützen, eignen sich spezielle Motorik Spielwaren, die ideal für diese Entwicklungsschritte konzipiert sind. Schließlich werden einfache Alltagsgegenstände für Babys irgendwann schlicht und ergreifend uninteressant!
Folgende Spielzeugarten sind für die motorische Entwicklung besonders wertvoll und für Babys und Kleinkinder noch dazu äußerst spannend:
- Steckwürfel: Hier ist nicht nur Augen-Hand-Koordination, sondern auch logisches Denken gefragt. In welches Loch passt welcher Gegenstand?
- Motorik-Schleifen: Dadurch lässt sich die Feinkoordination der Hände und Finger perfekt unterstützen.
- Bausteine: Zu Beginn macht das Stapeln und vor allen Dingen das Umschmeißen von Bausteinen riesengroßen Spaß!
- Greiflinge und Rasseln sind ideal für die ganz Kleinen. Am besten sie machen auch noch spannende Geräusche beim Schütteln.
- Fädelspiele: Sie eignen sich ideal, um feinkoordinative Bewegungen der Finger zu trainieren. Dabei ist Geduld gefragt!
- Puzzels: Für die ganz Kleinen sollte man einfache Steckpuzzels mit großen, spannenden Motiven verwenden. Mit etwas Übung kann auf komplexere Puzzels mit kleineren Teilen zurückgegriffen werden.
- Musikinstrumente wie beispielsweise Trommeln und Xylophone. Dabei werden auch der auditive Sinn und das Rhythmus-Gefühl gefördert.
- Einfache Kugelbahnen für den Anfang, komplexere Modelle für ältere Kinder
Holzkugelbahnen gibt es in verschiedensten Formen und Varianten. Es gibt sie nicht nur als fertige Modelle, sondern auch tolle Bausätze zum Selberbauen. Dabei verspricht bereits der Aufbau jede Menge Action und erfordert Kreativität. Durch das unterschiedliche Anordnen der Steine, lassen sich immer wieder neue Spielerlebnisse erschaffen. Das macht das Spielen umso spannender und abwechslungsreicher!
Bei Kugelbahnen ist allerdings nicht nur der Aufbau pädagogisch wertvoll. Abgesehen davon lernen Kinder beim Spielen mit Kugelbahnen ein Gefühl für Statik kennen und lernen Geschwindigkeiten der Kugeln mit etwas Übung immer besser einzuschätzen.
Tipps aus pädagogischer Perspektive
Wichtig ist, dass man sein Kind beim Spielen weder über- noch unterfordert. Hier gilt es eine gute Balance zu finden. Beobachtet man sein Kind beim Spielen, weiß man in der Regel sehr gut, wozu das Kind bereits fähig ist und was es womöglich noch überfordert. Aufpassen sollte man, dass man seinem Kind keinen Leistungsdruck aussetzt, nur, weil ein gleichaltriges Kind womöglich bereits weiterentwickelt ist.
Früher oder später schließen die Kinder auf, ohne, dass man Druck ausübt. Das gilt nicht nur für die motorische Entwicklung, sondern auch beim Laufen- und beim Sprechen Lernen. Neben regelmäßigem Loben sollte man seinem Kind aber vor allen Dingen auch ausreichend Pausen gönnen. Für Babys ist das Lernen neuer Fähigkeiten enorm anstrengend und es braucht ausreichend Zeit, um die neuen Eindrücke verarbeiten zu können!
Motorik Spielzeug eignet sich ideal, um die motorische Entwicklung von Kindern adäquat zu unterstützen. Es ist so konzipiert, dass Kinder dabei bestmöglich gefördert werden und so die Feinkoordination der Hände ideal trainiert wird. Eltern sollten ihr Kind dabei unbedingt positiv bestärken und auf die individuelle Entwicklung Rücksicht nehmen, um den Nachwuchs weder zu über- noch zu unterfordern. Am wichtigsten ist am Ende des Tages ohnehin, dass die Kinder beim Spielen möglichst viel Spaß haben. Die Entwicklung geht damit dann meist sowieso einher!